Know-how Glasfaser

Willkommen! Hier möchten wir Ihnen auf verständliche Weise erklären, was Glasfaser ist und wie diese innovative Technologie Ihnen hilft, ein schnelleres und zuverlässigeres Internet zu erleben.

Was ist LWL-Kabel

LWL-Kabel steht für "Lichtwellenleiter-Kabel" oder auf Englisch "Optical Fiber Cable". Es handelt sich um eine spezielle Art von Kabel, das für die Übertragung von Daten über optische Fasern verwendet wird. Hier sind einige Schlüsselmerkmale und Funktionen von LWL-Kabeln:

  • Aufbau und Funktion:

    • LWL-Kabel bestehen aus dünnen, flexiblen Glas- oder Kunststofffasern, die Lichtsignale über große Entfernungen transportieren können.
    • Sie sind in der Regel von einem schützenden Mantel umgeben, der die empfindlichen Fasern vor mechanischen Belastungen und Umwelteinflüssen schützt.
  • Anwendungen:

    • LWL-Kabel werden hauptsächlich in Telekommunikationsnetzen eingesetzt, um große Datenmengen mit hoher Geschwindigkeit zu übertragen.
    • Sie werden auch in Datenzentren, industriellen Anwendungen und zunehmend in der Breitband-Internetversorgung verwendet.

LWL-Kabel spielen eine entscheidende Rolle in der modernen Telekommunikationsinfrastruktur und sind der Schlüssel für die Bereitstellung schneller, zuverlässiger und hochkapazitiver Netzwerklösungen.

Wie wird Glasfaser bis zu den Haushalten verlegt?

  1. POP (Point of Presence):

    • Der POP ist der Hauptknotenpunkt, von dem aus die Glasfasernetzwerke in ein bestimmtes Gebiet verteilt werden. Hier treffen die Backbone-Strecken auf die regionalen und lokalen Netzwerke.
    • Von hier aus führen die Glasfaserkabel zu den Verteilerschränken (Cabinets).
  2. Backbone-Strecken:

    • Die Backbone-Strecken sind die Hauptverbindungen des Glasfasernetzwerks, die große Datenmengen über weite Entfernungen transportieren. Sie verbinden zentrale Netzwerkknotenpunkte, sogenannte POPs (Points of Presence), und bilden das Rückgrat des gesamten Netzwerks.
    • Diese Strecken verlaufen oft entlang von Autobahnen, Eisenbahnlinien oder unterirdisch in speziell vorbereiteten Trassen.
  3. Hauptkabel (Feeder-Kabel):

    • Die Hauptkabel verbinden den POP mit den Verteilerschränken. Diese Kabel tragen das Signal über mittlere Distanzen und bilden die Verbindung zwischen dem zentralen Netz und den lokalen Netzwerken.
    • Die Hauptkabel werden entweder unterirdisch verlegt oder auf bestehenden Infrastrukturen wie Strom- oder Telefonmasten montiert.
  4. Verteilerschränke (Cabinets):

    • Diese befinden sich in der Nähe der Haushalte und dienen als Zwischenstation, um das Signal zu verstärken und zu verteilen. Von den Cabinets aus führen die Kabel direkt zu den Häusern.
    • Die Verteilerschränke sind an die Hauptkabel angeschlossen und verteilen das Glasfasersignal weiter zu den Anschlussstellen der einzelnen Häuser oder Wohnungen.
  5. Verteilungskabel (Distribution-Kabel):

    • Diese Kabel verlaufen von den Verteilerschränken zu den einzelnen Straßen und Nachbarschaften. Sie verteilen das Signal von den Verteilerschränken zu den Hausanschlüssen.
    • Verteilungskabel werden oft in Mikrorohren verlegt, die entweder unterirdisch oder oberirdisch installiert sind, abhängig von den örtlichen Gegebenheiten.
  6. Hausanschlüsse (FTTH - Fiber to the Home):

    • Schließlich werden die Glasfaserkabel von den Verteilerschränken zu den einzelnen Häusern oder Wohnungen geführt. Dies ermöglicht eine direkte Glasfaserverbindung bis zum Endnutzer und sorgt für eine hohe Internetgeschwindigkeit und Zuverlässigkeit.
    • Diese letzte Strecke kann sowohl unterirdisch als auch oberirdisch verlegt werden, je nach den örtlichen Gegebenheiten und Anforderungen.

Was ist Netzebene 3 (NE3)

Netzebene 3 (NE3) beschreibt das Netzwerksegment, das die Glasfaserkabelverbindung von der zentralen Vermittlungsstelle bis zu den Hausübergabepunkten (HÜP) in Wohngebieten und Geschäftsgebäuden bereitstellt.

Was ist Netzebene 4 (NE4)

Netzebene 4 (NE4) stellt das Hausnetzwerk dar, das die interne Verteilung von Glasfaser-Signalen innerhalb eines Gebäudes bis zu den einzelnen Wohnungen oder Einheiten umfasst. Diese Ebene spielt eine zentrale Rolle bei der effizienten Übertragung und Verteilung von Breitbanddiensten innerhalb geschlossener Netzwerkinfrastrukturen, indem sie sicherstellt, dass Signale von der Übergabestelle (HÜP) nahtlos bis zu den Endnutzeranschlüssen gelangen.

Was ist APL/HÜP

In der Praxis werden die Begriffe "HÜP" (Hausübergabepunkt) und "APL" (Abschlusspunkt Linientechnik) oft synonym verwendet, um den Punkt zu beschreiben, an dem die Glasfaserleitung des Netzbetreibers in das Gebäude übergeht und mit der hausinternen Verkabelung verbunden wird. Hier sind die grundlegenden Funktionen und Unterschiede zwischen HÜP und APL:

  • HÜP (Hausübergabepunkt):

    • Der HÜP ist der Punkt innerhalb des Gebäudes, an dem die Glasfaserleitung des Netzbetreibers endet und in die hausinterne Verkabelung übergeht.
    • Er stellt die Schnittstelle zwischen dem Netz des Netzbetreibers und dem Netzwerk innerhalb des Gebäudes dar, das verschiedene Dienste wie Internet, Telefonie und Fernsehen bereitstellt.
    • Der HÜP kann sich im Keller, im Technikraum oder an einem anderen zentralen Ort im Gebäude befinden.
  • APL (Abschlusspunkt Linientechnik):

    • Der APL wird oft als Synonym für den HÜP verwendet und bezieht sich auf den Punkt, an dem die externe Glasfaserleitung des Netzbetreibers endet und in die interne Verkabelung des Gebäudes übergeht.
    • Er markiert den Übergangspunkt von der Hauptleitung des Netzbetreibers zur Verteilung des Glasfasersignals innerhalb des Gebäudes.

In der Praxis können die Begriffe je nach Region oder Netzwerkkontext variieren, aber in vielen Fällen werden sie austauschbar verwendet, um den gleichen Punkt zu beschreiben, an dem die Glasfaserdienste in ein Gebäude eingeführt und verteilt werden

Unterirdische / Oberirdische Verlegung von Glasfaserkabeln

Unterirdische Verlegung von Glasfaserkabeln

Die unterirdische Verlegung ist eine weit verbreitete Methode, um Glasfaserkabel sicher und effizient zu verlegen. Hier sind einige wichtige Punkte:

  1. Grabenbauweise (Offene Bauweise):

    • Bei dieser Methode werden Gräben ausgehoben, in die die Glasfaserkabel gelegt und anschließend wieder zugeschüttet werden.
    • Vorteile: Schutz der Kabel vor äußeren Einflüssen, langfristige Stabilität.
    • Nachteile: Hohe Kosten und Zeitaufwand, erhebliche Eingriffe in die Infrastruktur.
  2. Geschlossene Bauweise (Erdverdrängung):

    • Hierbei werden spezielle Geräte, wie Erdraketen oder Horizontalbohrmaschinen, eingesetzt, um Kanäle unter der Erde zu schaffen, ohne die Oberfläche erheblich zu stören.
    • Vorteile: Minimale Oberflächenstörungen, ideal für städtische Gebiete und bei der Querung von Straßen.
    • Nachteile: Technisch anspruchsvoll und erfordert spezielle Ausrüstung.
  3. Einblasen der Glasfaser (Blowing):

    • Diese Methode verwendet Druckluft, um die Glasfaserkabel durch bereits verlegte Mikrorohre zu führen.
    • Vorteile: Effizient und kostengünstig, besonders geeignet für lange Strecken.
    • Nachteile: Erfordert bereits vorhandene Mikrorohre.

Oberirdische Verlegung von Glasfaserkabeln

Die oberirdische Verlegung ist eine alternative Methode, bei der die Kabel über der Erde verlegt werden. Hier sind einige wesentliche Punkte:

  1. Mastbauweise:

    • Die Glasfaserkabel werden an bestehenden oder neu errichteten Masten entlang von Straßen oder Eisenbahnen befestigt.
    • Vorteile: Geringere Kosten im Vergleich zur unterirdischen Verlegung, schnellere Installation.
    • Nachteile: Anfälliger für Umwelteinflüsse wie Wind oder Eis, ästhetische Beeinträchtigung des Landschaftsbildes.
  2. Fassadenmontage:

    • Die Kabel werden an Gebäudefassaden oder anderen Strukturen befestigt, insbesondere in dicht bebauten städtischen Gebieten.
    • Vorteile: Einfache und kostengünstige Installation, keine Grabarbeiten erforderlich.
    • Nachteile: Erfordert Genehmigungen der Gebäudeeigentümer, potenziell störend für das Erscheinungsbild der Gebäude.
  3. Verlegung entlang von Brücken und anderen Bauwerken:

    • Die Glasfaserkabel werden entlang von Brücken, Überführungen und anderen Bauwerken installiert.
    • Vorteile: Nutzt bestehende Strukturen, reduziert den Bedarf an zusätzlichen Bauarbeiten.
    • Nachteile: Abhängigkeit von der Stabilität und Zugänglichkeit der Bauwerke.

Häufig gestellte Fragen zur Verlegung von Glasfaserkabeln

  1. Welche Methode ist besser, unterirdisch oder oberirdisch?

    • Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Die Wahl der Methode hängt von den spezifischen Bedingungen und Anforderungen des Projekts ab.
  2. Wie lange dauert die Verlegung von Glasfaserkabeln?

    • Die Dauer variiert je nach Methode, Länge der Strecke und örtlichen Gegebenheiten. Unterirdische Verlegung dauert in der Regel länger als oberirdische.
  3. Welche Genehmigungen sind für die Verlegung erforderlich?

    • Je nach Verlegemethode sind verschiedene Genehmigungen erforderlich. Für unterirdische Verlegung sind oft Genehmigungen von lokalen Behörden notwendig, während für oberirdische Verlegung Genehmigungen von Gebäudeeigentümern oder Infrastrukturbetreibern benötigt werden.

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